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Schreibtipp: Planung für mehr Struktur

Wie ich schon mehrfach angesprochen habe, war bei mir im ersten Halbjahr 2021 irgendwie der Wurm drin. Es wollte nicht so recht, egal, was ich gemacht habe: jeden Tag schreiben, kreative Pausen, lange Schreibsessions, kurze, am Abend, tagsüber (wenn möglich) ... ;-) Nichts hat funktioniert.

 

Ein erster Lösungsansatz

Mein Writing-Excuses-Masterclass-Projekt hat mich am Anfang mitgerissen, wie es jede Geschichte tut. Doch schon nach kurzer Zeit wurde jede Seite zäh. Jeder Absatz. Jeder Satz. Jedes Wort.

 

Ich habe mir gesagt, dass es eben nicht die richtige Geschichte zur richtigen Zeit ist.

 

Dann habe ich Elyra überarbeitet und nebenbei die Testleser meiner nächsten drei Projekte jongliert. Braucht seine Zeit, ist notwendig. Aber zum Schreiben kam ich nicht.

 

Dann war noch die Ausschreibung.

 

Und da noch ein Wettbewerb.

 

Ich glaube, das Problem wird langsam klar: Ich habe zu viele Projekte auf dem Tisch. ;-)

 

Die Hürden

Das Problem dabei war, dass mir alle Projekte auf die eine oder andere Art sehr am Herzen liegen. Bei meiner begrenzten Zeit muss ich Prioritäten setzen, wenn ich nicht in einem Chaos mit zwanzig angefangenen und null fertig geschriebenen Geschichten enden will. ;-)

 

Also habe ich angefangen, meine (ernsthaft) begonnen Projekte aufzulisten.

 

Dann die, die ich schon ein Stück weiter geplant habe, vielleicht auch schon zwei, drei Kapitel geschrieben.

 

Dann natürlich noch die, die kurz vor der Veröffentlichung stehen. ;-) Für das gute Gefühl und so.

 

Zudem habe ich die Wettbewerbe und Anthologien aufgelistet, bei denen ich gerne teilnehmen würde.

 

Nun musste ich mich nur noch entscheiden, welche Priorität ich welchem Projekt einräume.

 

Prioritätenordnung

Es klingt trocken. Ist es eigentlich auch. Ausser man macht es wie ich, setzt sich in den Garten, trinkt einen Eiskaffee und hat sein Bullet Journal dabei. ;-)

 

Und dann habe ich organisiert und aufgelistet:

  1. Oberste Priorität hatte zu dem Zeitpunkt Elyra. Das Lektorat war noch nicht ganz abgeschlossen, also würde ich da in kurzer Zeit viele Stunden investieren müssen, damit ich rechtzeitig alles beieinander hatte. Denn Elyra hatte einen Abgabetermin. (Spoiler: Ich habe es geschafft. :-p)
  2. Allerdings lag Elyra noch bei meiner Lektorin, also habe ich beschlossen, meinen wichtigsten Wettbewerbsbeitrag fertig zu schreiben und meiner ersten Testleserin zu geben.
  3. Einen weiteren Wettbewerbsbeitrag fertig schreiben und Testlesern geben.
  4. Meine Whiskyliebe in der Rohfassung beenden.
  5. Blutengel und Rachefürst überarbeiten.
  6. Wintermagie überarbeiten.
  7. Feuerfrau überarbeiten.
  8. Emilia überarbeiten.

Dann gibt es noch weitere Geschichten, die ich gerne schreiben würde. Allerdings bin ich mir wegen der Reihenfolge noch nicht sicher. Da spielen am Ende so viele Faktoren hinein, dass ich mich noch nicht für ein Projekt in drei Monaten festlegen wollte.

  • Weltenband planen (?). Das Projekt reizt mich schon seit einer halben Ewigkeit, aber es wird riesig und ich möchte es an einem Stück schreiben. Also brauche ich relativ viel Vorlaufzeit und vermutlich Nebenbei-Projekte, denen ich mich widmen kann, wenn es bei der Reihe dann nicht so gut läuft.
  • Pfingstrose. Ich hatte da einmal eine Idee, die mich einfach nicht loslässt. Da aber noch so viele Projekte offen sind, habe ich mich bisher nicht daran gewagt, dieses zu planen und zu beginnen.
  • Nebelhexe, mein Writing-Excuses-Masterclass-Projekt. Auch das möchte ich in absehbarer Zeit wieder in Angriff nehmen. ;-)

 

Was die Planung einer Chaotin wie mir gebracht hat

Wer mich ein wenig kennt, der weiss, dass ich eine Chaotin bin. Ich schreibe nach Bauch, habe eine Seite Plot für eine Trilogie und widme mich gerade dem Projekt, das mich am meisten begeistern kann.

 

Diese Arbeitsweise ist zwar sehr erfüllend, hat aber auch einen riesigen Nachteil: Wenn man zur Mitte eines Projektes kommt, die einen nicht mehr soooo begeistern kann, weil es noch sooooooo weit bis zum Ende ist und die Geschichte nicht mehr aufregend neu ist, dann kommt es schon einmal vor, dass die andere Geschichte schöner funkelt. Heller leuchtet.

 

Und dann kommt es auch schon mal vor, dass man das eine Projekt mit "ist nicht der richtige Zeitpunkt" liegen lässt und sich dem neuen widmet.

 

Und dann kommt ein Wettbewerb.

 

Ein Abgabetermin.

 

Eine tolle Idee einer Autorenkollegin, bei der man noch schnell mitmachen möchte.

 

Als ich meine Schreibplanung begann, wusste ich gar nicht, was ich alles offen hatte. Die Anzahl hat selbst mich etwas erschreckt. Doch nun eine Art Fahrplan zu haben, bei dem ich einen Haken setzen kann, wenn ich etwas erledigt habe, tut meiner Autorenseele und auch dem Blick in die Zukunft gut.

 

Spoiler: Ganz genau an meine Planung gehalten habe ich mich nicht. ;-)

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