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Writing Excuses Masterclass 10.20

In der Folge 20 der Writing Excuses Masterclass geht es darum, nach dem Weltenbau nicht zu viel Infodumping zu betreiben, dem Leser aber doch zu zeigen, wie deine Welt funktioniert. Ich liebe diese Folge! :-)

 

Die Übung für diese Woche zielt genau darauf ab: Nimm dein Gee-Whiz und lass etwas damit schief gehen. Schreibe eine Szene, in der der Hauptcharakter das Problem lösen muss. Mache Folgendes klar:

  1. Wie es funktioniert.
  2. Wie es aussieht.
  3. Die Beziehung des Hauptcharakters zu ihm.

Nun, da könnte eine Szene dienen, die ich eben geschrieben habe. ;-) Ich habe die eine oder andere Stelle etwas abgeändert, damit auch du sie verstehst und nicht nur mit dem Vorwissen, das durch den Rest der Geschichte notwendig ist.

 

Tanz mit dem Nebel

Droan hielt ihr eine Hand hin, ein Lächeln erhellte sein Gesicht. »Komm.« Er bot ihr an, mit ihr an die Brüstung zu treten und sich vom Nebel berühren zu lassen.

Langsam schüttelte sie den Kopf. Sie wollte das nicht, sie wollte nicht von der dunklen Magie in dem Nebel erobert werden.

Sein Blick vertiefte sich. Es war, als würde der Stahl seiner Augen in einer Esse erwärmt, bis er warm und verlockend glühte. »Versuch es wenigstens.«

Abermals schüttelte Rory den Kopf. Mit einer fahrigen Handbewegung sandte er den Nebel von sich und drehte sich zu ihr um. Sie wich zurück, schlang die Arme eng um den Oberkörper. Wie sollte sie ihm vertrauen, ihm glauben, wenn er so mit dem Nebel spielte – oder umgekehrt?

Als er die Hand hob, um sie am Ellbogen zu berühren, zerriss ein Kreischen das diffuse Dämmerlicht und bohrte ein tiefes Loch in ihre Brust. Sie schrie auf, fiel in sich zusammen.

»Verdammt!«, rief Droan, doch sie nahm es nur am Rande wahr.

Der Schmerz, diese unmenschlichen Töne, die die Melodie verzerrten, bis sie eine ganz andere war als zuvor, stürzten ihre Gedanken in einen dunklen Sumpf. In tiefen, stinkenden Löchern blieben sie stecken, konnten sich kaum regen, sich nicht miteinander verbinden, sondern nur noch bleiben.

Rory sang. Ihr Leib, ihre Seele, alles kämpfte gegen das falsche Lied. Am ganzen Körper löste die Magie Wirbel aus, die ihre Finger in die eine, die Hand in die andere Richtung zerren wollten, und dahinter der Arm, der in einem anderen Strudel gefangen war.

Um sich selbst nicht zu verlieren, sang sie. Sie malte Wiesen aus Tönen, lichte Wälder aus einer Melodie und die Sonne in die Dunkelheit. Aus ihren Erinnerungen und den tiefsten Wünschen in ihrem Herzen zauberte sie sich einen Rückzugsort, den der Schrecken des Nebels niemals erreichen würde.

Es war ihre Insel, die keine Schlange des Festlandes je erreichen würde, ihr See, in den kein Fisch aus dem Meer gelangen konnte.

Ihre eigene Melodie vermischte sich mit dem Licht in ihrem Inneren, floss aus ihr heraus, um das von ihr fernzuhalten, was sie nicht erreichen durfte. Sie war dem Schrecken, den schrecklichen Tönen und ihrer Bedeutung nicht gewachsen. Ihr Lied war das Einzige, was sie dem entgegensetzen konnte.

Mit jedem Atemzug verlor sie sich ein Stück selbst, und doch hielt sie sich zusammen, als würde das wegbrechen, was sie nicht mehr brauchte, und ihr Innerstes freilegen. Ihre Herzschläge verlangsamten sich, wurden schwächer, je stärker die Dunkelheit drückte, bis sie unter der Last brach.

Sie verlor sich. Fiel. Und kam in einer traumlosen Schwärze an.

Achtung, das ist alles unlektoriert und unkorrigiert und ich hoffe, einigermassen verständlich. ;-) Und, was meinst du dazu?

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