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Writing Excuses Masterclass - Abbruch

Anfang Jahr habe ich es mir zum Ziel gesetzt, innerhalb eines Jahres einen ganzen Roman zu schreiben und meine Leser auf dieser Seite daran teilzuhaben. Ziel war es nicht nur, mehr Leute auf meine Seite aufmerksam zu machen, sondern besonders auch, die Interaktion zu steigern. Und das Beste: Ich hätte am Ende einen im Vorfeld perfekt beworbenen Roman in der Rohfassung vor mir liegen.

 

Doch das Vorhaben scheiterte.

 

Zu weit vom Ursprung entfernt

Wie es manchmal so ist, startete ich mit einer vagen Idee in die Vorbereitung und die Geschichte. Der Anfang lief auch wirklich gut, doch irgendwann ... lief es einfach in die falsche Richtung. Ich kann nicht einmal sagen, was genau der Grund war. Wahrscheinlich deshalb. *Haha* Ja, du darfst lachen, ich sollte mich eher auf den Hosenboden setzen und meine Hausaufgaben machen.

 

Im November wollte ich bei meiner Nebelmelodie ein gutes Stück weiterkommen. Die Motivation war da, die Zeit auch, nur kamen die Wörter nicht. Jeder Satz war ein Kampf, und ich wusste nie, wie es weitergehen soll, denn die Geschichte hatte sich soweit von meiner ursprünglichen Idee entfernt, dass sie einfach nichts mehr mit der gemein hatte.

 

Zu viele Ideen und doch zu wenige

Ein weiterer Grund waren sicher die vielen vagen Ideen, die ich zusammenführen wollte, ohne jedoch eine Idee zu haben, wie das geschehen soll.

 

Rory sollte den Herrn des Nebels relativ früh treffen.

 

Sie sollte aber auch "abtrünnig" sein und statt als Jägerin als Heilerin arbeiten.

 

Da sie am Anfang jedoch noch als Jägerin arbeitet, konnte sie nicht einfach so abhauen und zur Heilerin werden. Jedenfalls nicht so schnell, dass sie den Herrn des Nebels früh genug trifft.

 

Dann gab es da die Passage (wenn es nur eine Passage wäre, es sind zwei Kapitel!), in der einfach nichts passiert. Klar, die eine oder andere schöne Szene ist dabei, aber wer will schon über zwanzig, dreissig Seiten lesen, wie jemand nichts tut?

 

Eben.

 

Das Manuskript hat inzwischen um die 200 Seiten und ist voll von solchen Stellen.

 

Verlorene und wiedergewonnene Freude

Das alles miteinander hat dazu geführt, dass ich die Freude an der Geschichte verloren habe. Wenn ich an die ursprüngliche Idee denke, ist der Funke noch da, doch nicht so stark, dass er das Feuer entzünden könnte, dass mich bis zum Ende für die Geschichte brennen lässt.

 

Deshalb habe ich noch im November entschieden, dass ich die Geschichte fürs Erste abbreche.

 

So ein Abbruch tut weh, weil man sich eingestehen muss, dass man seine Ziele nicht erreichen konnte, zumindest nicht in der angedachten Zeit. Ich wollte die Nebelmelodie in einem Jahr geschrieben haben. Ich habe es nicht erreicht, nicht einmal ansatzweise.

 

Aber: Mir fiel ein Stein vom Herzen. Diesen Beitrag nun zu schreiben, ist nur die Offenheit, die ich widerspiegeln möchte. Im Leben einer Autorin ist nicht alles perfekt, man muss mit Rückschlägen und Unsicherheiten, mit schlechten Bewertungen und den eigenen Bedürfnissen leben lernen. Das heisst jedoch nicht, dass die Freude am Schreiben verloren habe, ganz im Gegenteil. Ich nehme dieses Projekt als Anlass zum Lernen. Und im Dezember möchte ich mich auf die beiden Überarbeitungen und die anstehende Veröffentlichung konzentrieren.

 

Zur Ruhe kommen.

 

Zusammen mit dem Jahr ein paar schöne Abschlüsse finden.

 

Andere jagen Worten hinterher, ich konzentriere mich auf mich und meine kleine Familie, auf die Projekte, die noch in der Schublade liegen und löse mich für den Rest des Jahres von allen messbaren Zielen. <3

 

Ich wünsche dir und deinen Liebsten noch wunderbare Adventstage, frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr.

 

Falls du all meine Beiträge der Writing Excuses Masterclass bis zum Scheitern nachlesen möchtest, kannst du das hier tun. :-)

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