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Von Erfahrungen und Bauchgefühl

Mein Juli 2022 steht ganz im Zeichen verschiedenster Überarbeitungen. So habe ich auch Nordlichtzauber nach dem Beenden des ersten Entwurfs wieder angefasst. Und, ganz ehrlich, bin ein wenig erschrocken.

 

Meine Erfahrungen

Manchmal, besonders im Nachhinein, komme ich mir richtig arrogant vor. So habe ich beim Schreiben von Nordlichtzauber gewusst, dass der erste Teil nicht so bombastisch ist und das Ende vielleicht einen anderen Abschluss verträgt. Aber ich habe mir gesagt, dass ich das doch in der Überarbeitung ausbügeln kann.

 

Man soll schreiben, um zu einem Ende zu kommen.

 

Was nicht geschrieben ist, kannst du nicht überarbeiten.

 

Meistens täuscht der Eindruck und es ist nicht so schlimm wie befürchtet.

 

Zudem habe ich nun einige Erfahrungen gesammelt. So schlecht wird es schon nicht sein. (Spoiler: Hochmut kommt vor dem Fall.)

 

Mein Bauchgefühl

Ganz ehrlich, mein Bauchgefühl bei dieser Geschichte war von Anfang an mau. Ich liebe Arina und Kjartan und wie sie miteinander umgehen. Die Leidenschaft, die sie teilen. Das Lachen und Necken, die vielen Blicke und Sprüche, die sie einander an den Kopf werfen.

 

Aber ich mochte es nicht, wie sich Arina in ihrem Selbstmitleid suhlt.

 

Wie sie sich nicht entscheiden kann.

 

Und dann waren da noch die Emotionen ... Also, ehm, fast nichts.

 

Die Überarbeitung

Nun also habe ich mich an die Überarbeitung gewagt. Eigentlich habe ich mich darauf gefreut, denn meiner Erfahrung nach (siehe oben) ist es meistens nicht so schlimm, wie man dachte.

 

Denkste!

 

Nach 60 überarbeiteten Seiten ist mir aufgefallen, dass die Emotionen fehlen. Dass ich einiges umschreiben, vieles neu schreiben und ganz vieles löschen muss. Es glich einer Aufzählung von Ereignissen wie in einem Geschichtsbuch. (Nein, kein historischer Roman mit Tiefgang, sondern ein Geschichtsbuch. Wie in der Schule. Lehrbuch. So emotionsgeladen kam mir die Geschichte vor.)

 

Also bin ich wieder an den Anfang gesprungen und habe fast nur daran gearbeitet. Ich habe Rückblicke ausgeschrieben und Handlungen eingedampft. Ganze zwei Kapitel sind hinzugekommen, dafür habe ich etliche Seiten gelöscht, weil ich Erklärungen und Gedanken rausgenommen habe, die einfach nicht reingepasst haben. Und ich habe die 15 Seiten langen Kapitel in kleinere geteilt.

 

Ich glaube, das alles hat mehr Zeit gekostet, als wenn ich mir beim Schrieben mehr Zeit gelassen hätte. ;-)

 

Übrigens gab es ab der Stelle, an der ich während des Schreibens voll dabei war, viel weniger zu überarbeiten.

 

Was ich daraus gelernt habe

Hör.

 

Verdammt.

 

Noch.

 

Mal.

 

Auf.

 

Dein.

 

Bauchgefühl!!!

 

In dem Sinne: Viel Spass beim Schreiben und Überarbeiten. ;-)

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