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Faktastisches 2020 - Das schönste Buch im Regal

Mal ehrlich: Wenn du dich für das schönste Buch in deinem Regal entscheiden müsstest, welches wäre es? Könntest du dich überhaupt für eines entscheiden?

Ist es das mit dem schönsten Cover?

Die Schmuckausgabe einer Geschichte, die du gekauft hast, weil sie so hübsch anzusehen ist?

Ist es das Buch mit der berührendsten, mitreissendsten Geschichte?

Oder das, welches dir am meisten bedeutet?

 

Und wie soll man diese Frage als Autorin objektiv beantworten können?

 

Mit zwei Monaten Verspätung geht es also in die nächste Runde Faktastisches 2020 von Our Favorite Books, diesmal mit einer ganz fiesen Frage.

 

Unmögliche Aufgaben

Ich sehe schon, anhand dieser Aufgabenstellung lernt ihr wohl mehr über mich als über das Buch, das ich als "mein schönstes" bezeichnen würde. ;-)

 

Es gibt ja diese Aufgaben, die man unmöglich lösen kann. Wie zum Beispiel, das schönste Buch im Regal zu bestimmen.

 

Einige würden nun ihre Bücher aus dem Regal nehmen. Jedes, das ihnen auf die eine oder andere Art schön erscheint, auf einen Stapel legen, dann abwägen, welches schöner ist als das andere. Irgendwann kommen sie an den Punkt, an dem sie sagen: "Das Cover ist so wunderschön, aber diese Geschichte ist auch ..." Wie soll man denn eine Geschichte mit einem Cover vergleichen und entscheiden, welches einem besser gefällt?

 

Dann gibt es die Anderen, die von Anfang an aufgeben. "Das geht doch nicht. Alle sind schön." Oder "Das ist fies, ich küre keinen Liebling."

 

Und dann gibt es noch mich.

 

Ich liebe Mathe und Physik. Wisst ihr, was man dort macht? Man definiert und vernachlässigt. Streicht weg. Wofür? Um Randbedingungen zu erhalten, die einem das Abstrahieren erleichtern.

 

Das mache ich übrigens auch bei schwierigen Aufgaben so. "Das schönste Buch im Regal" bedeutet ja, dass nur gedruckte Bücher in Frage kommen, die bei mir im Regal stehen. Die meisten meiner Bücher stehen bei meinem Mann im Regal, weil ich nur ein kleines habe.

(Nur so am Rande: Das ist aber okay, weil ich meine Bibliothek auf dem Kindle mitnehme.)

In meinem Regal stehen nur meine Bücher. Also die eigenen. Selbstgeschriebenen.

Mein schönstes Buch ist als eines meiner Bücher. (Yippie!)

 

Im Bann des Gedankenlesers ist das wichtigste Buch, weil es das erste ist, das ich fertiggestellt, überarbeitet und veröffentlicht habe. Es sind meine ersten Schritte in die Autorenwelt. (Ja, ja, ich wiederhole mich.)

 

Herzenstanz in Reykjavík ist einfach zum Träumen schön, das Cover ein echter Hingucker und das Schreiben fiel mir bei keiner Geschichte sooo leicht. Na, fast jedenfalls. Frühling im Herzen war auch ein einziger Flow.

 

Da springen wir also kurz zu Frühling im Herzen. Eine liebevolle Geschichte mit einer warmen Protagonistin, einem arroganten Schnösel und einem Lappen im Gesicht. Humor, Genuss und Tiefgang in einem.

 

Die Braut des Feenprinzen war ein Versuch. Ein Experiment sozusagen. Joana ist so anders als ich, dafür habe ich Gion in mein Herz geschlossen. Der Typ! Mann. :-D

 

Schmiedefeuer, Schattenherz und Drachentanz sind ... Wow. Einfach nur wow. Wow anstrengend, wow aufregend, wow mitreissend! Wenn ich an das Ende denke, kommen mir die Tränen, lesen kann ich es nicht ohne Brille. So viel Gefühle, Intrigen, Entdeckungen. Eine Geschichte, in der ich ab und zu den Atem angehalten habe und nicht wusste, was ich da tat. Ein wahres Herzensprojekt, das von den Lesern viel zu wenig Beachtung erhält. <3

 

Wenn wir durch den Regen tanzen ist traurig schön. Es erzählt von Verletzungen und Vertrauen, von Freundschaft und Angst. Ich liebe, liebe, liebe die Geschichte! Und das Cover! <3 Es passt so unfassbar gut dazu.

 

Für eine Nacht und einen Kuss habe ich mehr oder weniger in einem Rutsch geschrieben. Ich mag die kurze Geschichte, die so viel über die beiden Menschen aussagt, die ihr dort begegnen. Das Gesagte ist intensiv, die Ängste und Sorgen spürbar, das Ende einfach nur hach.

 

Und nun noch das Schicksal der Seherin, das nächste Woche veröffentlicht wird. Innerlich sage ich mir gern, dass es ein wenig zurück zu den Wurzeln ist. Ich habe geschrieben, als würde niemand etwas von mir erwarten. Ich habe geträumt, als würde nur ich es jemals sehen. Ich habe mitgefiebert, gelitten, mich gefreut, als wäre ich selbst Thanissa. Es ist ein wahres Geschenk, so schreiben zu dürfen, losgelöst von Erwartungen und Hoffnungen. Einfach nur schreiben um der Geschichte Willen.

 

Meine Definition

Als schönstes Buch in meinem Regal definiere ich jenes, das mir am meisten bedeutet und mich in meinem Tun als Autorin weitergebracht hat. Also alle. Auch jene, die ich gelesen habe. Nicht jede Geschichte ist mir in Erinnerung geblieben. Von einigen habe ich den Titel vergessen, von anderen alles, wieder von anderen weiss ich noch sehr viel.

 

Jedes Buch, das wir lesen, eröffnet uns eine neue Welt und eine neue Sicht auf Dinge, die für uns selbstverständlich sind. Wir lernen mit jedem Satz, mit jedem Wort, mit jedem Buchstaben. Auf eine dieser Welten zu verzichten, möchte ich nicht.

 

Es sind alle wichtig. Es sind alle schön.

 

(Aber das schönste ist eigentlich schon der Gedankenleser, weil ohne ihn wäre der Rest nicht gefolgt. Aber psssst!)

 

Falls du nun neugierig geworden bist, über was ich bei Faktastisch sonst noch spreche:

Januar - Ein Buch, mit dem alles begann

Februar - Mein Genre

März - Bookboyfriend / Bookgirlfriend

April - Herzensbuch

Mai - Charaktere, die im Kopf bleiben

Juni - Selfpublisher-Power

Juli - Happy End: Muss es immer eines geben?

August - Lieblingszitat

Oktober - Wenn ich in ein Buch springen könnte ...

November - Frauenpower in Büchern

Dezember - Mein Jahreshighlight

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